1967 übersiedelte die Fadenbühne ins Cafe Mozart gegenüber der Oper. Arminio Rothstein nannte diese neue Puppenbühne THEATER ARLEQUIN im CAFÉ MOZART bei der OPER.
Es hatte 70 Sitzplätze und eine neue größere Bühne mit verbesserten Spielmöglichkeiten und modernen technischen Einrichtungen.
Das Theater eröffnete Arminio gemeinsam mit Lena, seiner zweiten Ehefrau. Gordana, die künftige dritte Ehefrau, ist schon im Ensemble. Als Eröffnungsvorstellung im März 1967 gab man Nestroys „Lumpazivagabundus“.
Im Radiointerview erklärt Arminio Rothstein 1969 in der Österreichischen Mediathek seine Puppentheaterphilosophie und erzählt über seine Projekte im Theater und TV: www.mediathek.at
Der Spielplan
- Molieres „Der eingebildete Kranke“,
- Brecht-Weills „Dreigroschenoper“ und deren „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“,
- Kabarett-Programme, wie
„O Vienna oder Wien, wie es lacht und stirbt“. Ein Patriotical mit Portraitpuppen,
„Hirn am Zwirn“,
„Alle Wurschteln dieser Stadt“,
„Gänsehaut am Seidenfaden“,
„Prominente hängen höher“,
„Das Magic Cabaret des Herrn A.“,
„Im Prater blühn wieder die Wursteln“ - Wolf Biermann Abende,
- Kinderprogramme (Sagen, Märchen, Zwerg Bumsti-Geschichten, Toby & Tobias-Abenteuer, Clown Habakuks Puppenzirkus).
Bild: Buchrednerpuppe Miky mit Arminio Rothstein. – Werbepuppe von Milky Way
Der ORF drehte im Theater Arlequin Szenen für zahlreiche ORF-Sendungen, zum Beispiel für die Sendung „WIR“ zum Thema „Das Auge“.
Das Theater stand und steht auch für Filmproduktionen und Werbeaufträge zur Verfügung.
Eine Einladung zum „Spring in Jerusalem“ 1977 nach Israel mit Brecht/Weills „Dreigroschenoper“ war ein künstlerischer Höhepunkt.
Die Verfilmung der Persischen Heldensagen (1978) mit 30 Puppen für das damalige Persische TV in den Studios von „Purzl“ Klingohrs „Interspot“ in Wien war eine „Puppenmeisterleistung“, wurden doch den Puppen, u.a. die Leber herausgerissen, Beine abgeschnitten, Köpfe abgetrennt…..
Unserem Regisseur Artem Ohandjanian gelang es noch, das fertige Werk ungeschnitten nach Teheran zu bringen, musste jedoch (immerhin noch mit einem Teil unserer Gage) dringendst das Land verlassen, denn Khomeini stand schon vor den Toren Teherans… Einer der ersten „Prominenten“, die er hinrichten ließ, war der TV-Direktor des Persischen Fernsehens. Unsere Heldensagen wurden nie gesendet.
Erstklassige Schauspieler liehen
und leihen den Puppen ihre Stimmen
- Fritz Muliar,
- Karl Fochler,
- Kurt Sowinetz,
- Ernst Waldbrunn,
- Gabi Buch,
- Erika Stemberger,
- Nikolaus Paryla,
- Gerhard Bronner,
- Hubert Tscheppe,
- Helmut Qualtinger,
etc…
Bild: Gerhard Bronner mit seinem Puppenebenbild
Nach der Vorstellung
Beliebter Treffpunkt nach den Vorstellungen: Die Arlequin-Bar, an der viel gelacht und diskutiert wird. Meistens sind auch die Arlequin-Ensemble-Mitglieder in der Bar anzutreffen.
Liebevoll nennt Arminio die Arlequin-Bar: Treffpunkt aller Wursteln der Stadt.
Die vermehrte Arbeit für den ORF und Unstimmigkeiten mit dem Cafe Mozart zwangen Arminio Rothstein, das Theater im Jahre 1983 zu schließen. Es wurde jedoch lediglich der Standort geschlossen, das Theater besteht als TV-und Produktionsbühne sowie als Tourneetheater weiter.
Fadenbühne im Künstlerhaus
Arminio Rothstein
TV-Produktionen
Aufführungen
Theater Arlequin heute